Es war ein gewöhnlicher Donnerstagmorgen, als Martina in ihrem Büro saß und einen Blick auf die umfangreiche Aufgabenliste warf. Als erfahrene Führungskraft in einem global agierenden Unternehmen hatte sie stets viel um die Ohren. Doch heute war anders. Sie erinnerte sich an ein Gespräch mit einem ihrer jüngeren Teammitglieder, Tobias, von vor einigen Tagen. „Warum machen wir eigentlich das, was wir tun?“, hatte er gefragt. Dies war keine einfache Frage nach dem Ablauf eines Prozesses, sondern eine tiefgründige Frage nach dem Sinn und Zweck ihrer Arbeit.
Martina hatte damals keine klare Antwort gegeben, und diese Unsicherheit nagte an ihr. Als sie nun so da saß, war sie entschlossen, Klarheit zu finden – nicht nur für sich, sondern auch für ihr Team.
Für viele von uns stellt sich irgendwann die Frage: „Warum mache ich das eigentlich?“ Diese Frage betrifft nicht nur die Berufswahl oder die Entscheidung für ein bestimmtes Projekt, sondern sie ist fundamental für unser Handeln und unsere Motivation.
Die Bedeutung von Klarheit und „Why“ im Leadership
Wenn Du in einer Führungsposition bist, wirst Du sicherlich verstehen, wie wichtig Klarheit in der Kommunikation und in den Erwartungen ist. Klarheit ist die Grundlage für ein effektives Teamwork und eine produktive Arbeitsumgebung. Doch Klarheit über die Prozesse oder Aufgaben hinausgehend, ist es das „Why“, das Herzstück jeder Organisation, das tatsächlich den Unterschied ausmacht.
Der Sinn und Zweck, also das „Why“, gibt nicht nur die Richtung vor, in die sich ein Unternehmen entwickeln sollte, sondern motiviert und inspiriert auch die Mitarbeiter. Wenn Menschen verstehen, warum sie etwas tun, sind sie eher bereit, über sich hinauszuwachsen und ihr Bestes zu geben.
„Purpose“ als Schlüssel zum Empowerment von Mitarbeitenden
Empowerment, das heißt, Mitarbeitende zu ermächtigen, eigenständig Entscheidungen zu treffen und Verantwortung zu übernehmen, ist ein entscheidender Aspekt moderner Führung. Aber wie können wir sicherstellen, dass unser Team in die richtige Richtung geht, wenn wir ihnen mehr Freiheit und Eigenverantwortung geben?
Hier kommt das „Purpose“ ins Spiel. Wenn Dein Team ein klares Verständnis dafür hat, was das übergeordnete Ziel ist und warum dieses Ziel verfolgt wird, dann kannst Du sicher sein, dass sie auch ohne Mikromanagement in die richtige Richtung arbeiten. Der „Purpose“ gibt Orientierung und schafft eine gemeinsame Vision.
Struktur als Brücke zwischen „Why“ und Umsetzung
Aber selbst mit einem klaren „Why“ und „Purpose“ kann ein Team ohne die richtige Struktur ins Straucheln geraten. Struktur ist das Gerüst, das uns hilft, unsere Ziele zu erreichen. Sie bietet den Rahmen, innerhalb dessen sich Kreativität und Innovation entfalten können.
Für Dich als Führungskraft bedeutet das, dass Du nicht nur Klarheit über das „Why“ schaffen, sondern auch die passenden Strukturen bereitstellen musst, um dieses „Why“ in die Praxis umzusetzen. Das kann durch regelmäßige Check-ins, klare Kommunikationswege oder durch die Implementierung agiler Arbeitsmethoden geschehen.
Fazit
Zurück zu Martina: Nachdem sie sich diese Gedanken gemacht hatte, rief sie ein Teammeeting ein. Sie sprach offen über ihre Unsicherheiten und die Frage von Tobias. Gemeinsam erarbeiteten sie ihr „Why“ und legten eine klare Struktur für ihre zukünftige Zusammenarbeit fest. Das Ergebnis? Ein motiviertes Team, das nicht nur seine Aufgaben verstand, sondern auch den tieferen Sinn dahinter.
Als Führungskraft ist es Deine Aufgabe, Klarheit zu schaffen, das „Why“ zu kommunizieren und Strukturen bereitzustellen, die das Erreichen der Ziele ermöglichen. Es ist ein fortwährender Prozess, aber einer, der sich in der Motivation und Produktivität Deines Teams widerspiegeln wird.
Denke immer daran: Ein Team, das seinen „Purpose“ kennt und versteht, ist ein Team, das bereit ist, Berge zu versetzen.
